Faber, Sophie Hunger und Dino Brandão
Faber, der zur Zeit beste Schweizer Singer-Songwriter; Sophie Hunger, ist die bekannteste Sängerin, Musikerin, Songwriterin und Filmkomponistin in der Schweiz. Dino Brandão: auch er, ein begnadeter Sänger, Musiker und Songwriter aus unserem Land.
Wenn die Worte fehlen für die Dinge des Herzens, für das überrumpelnde Ereignis einer Begegnung, für das jämmerliche Erstarren beim Anblick von Schönheit, wenn also nichts mehr da ist, mit dem man den Wahnsinn annähernd einfangen könnte, dann hilft (neben Alkohol): der Blick hinüber in andere Sprachen. Wie machen die das, mit der Liebe und den Worten?
Sophie Hunger, Faber und Dino Brandão machen es, kurz gesagt, fantastisch. Im Frühjahr waren die drei Schweizer Musiker in Zürich gestrandet und hatten nichts zu tun. Ein Glück. Denn so taten sie sich zusammen und schrieben Songs in Mundart. Also auf Schweizerdeutsch. Im Sommer nahmen sie dann zwölf Titel in Südfrankreich auf, und alle drehen sich um Liebe. Das Ganze sei ein Versuch, sagen sie, die Liebe und den Satz aller Sätze in Mundart zu singen - und das auch auszuhalten.
Das Album heisst denn auch unmissverständlich "Ich liebe dich" (Two Gentlemen), und als ob das nicht genug wäre, gibt es auch noch drei Songs mit demselben Titel - von jedem Künstler einen. Wobei es "Ich liabe dich" ausgesprochen und wahlweise verzweifelt hervorgeschrien (Faber), sachlich festgestellt (Sophie Hunger) oder umständlich ausgelassen (Dino Brandão) wird. Drei eigenwillige Stimmen, die sich hervorragend zusammenfügen. Alle Songs sind minimal-instrumentalisiert - die Musiker begleiten sich an Klavier, Gitarre, Schlagzeug und Bass gegenseitig. Das lässt Platz für die Inhalte: Da ist die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Abhauen trotz Lockdown in "Putsch". Oder in "E Nacht a de Langstrass" die kollektive Sehnsucht nach dem Züricher Nachtleben.
Veranstalter:
Kaufleuten Kultur. Mit freundlicher Unterstützung der Zürcher Kantonalbank.