Die Wechselbeziehung zwischen Literatur und Psychoanalyse ist eng. Die Psychoanalyse verdanke viele ihrer Grunderkenntnisse der Weltliteratur, bekannte Freud einst, und seine Psychoanalyse prägte in der Folge die literarische Moderne. Beide Disziplinen erforschen Seelenvorgänge und Konflikte über die Sprache, umkreisen mit Worten das Verborgene, Dunkle, Unbewusste. Romane lassen in Denkwelten der Protagonisten blicken, die Analyse bringt solche ans Tageslicht oder eben aufs Papier. Die Couch des Züri Littéraire ist diesmal für die Analytiker bestimmt. Was geschieht, wenn sie für einmal nicht zuhören, sondern selber erzählen?
Jürg Acklin, 1945 geboren und aufgewachsen in Küsnacht am Zürichsee, arbeitete u.a. als Redaktor beim Schweizer Fernsehen und seit 1983 als Psychoanalytiker. Er ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane, in denen die Verwicklungen seelischer Abgründe mit dem vermeintlich normalen Alltag thematisiert werden.
Angelika Schett ist DRS2-Redaktorin und befragte bedeutende Psychoanalytiker zu den Themen Glück und seelisches Leid. Daraus entstand das aufschlussreiche Buch "Was die Seele bewegt Zürcher Psychoanalytiker im Gespräch"( Verlag NZZ libro, Zürich 2008), das auch mit Anlass für diesen Abend ist.
Jürg Willi, 1934 in Zürich geboren, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitete u.a. die Psychiatrische Poliklink der Uni Zürich und das von ihm gegründete Institut für Ökologisch-systemische Therapie in Zürich. Auch er ist Autor zahlreicher Bücher, die sich mit psychologischen Themen befassen.
Veranstalter:
"Züri Littéraire", ZKB und Kaufleuten