Leidenschaftliche Liebe will alles oder nichts. Liebende setzen sich über gesellschaftliche Normen hinweg und leben ihre Gefühle wider jegliche Vernunft. Und diejenigen, die solche emotionale Intensität nicht (mehr) fühlen und erleben, sehnen sich nach starken Gefühlen. In diesem Spannungsfeld - zwischen Hingabe, Abhängigkeit, Liebesträumen oder aber tragikomischem Pathos - bewegen sich die Figuren in den neuen Romanen von Wilhelm Genazino, Katja Lange-Müller und Arnold Stadler.
Die Lebens- und Liebesbemühungen des Pharmaangestellten Dieter Rotmund in Wilhelm Genazinos Buch Mittelmässiges Heimweh sind alles andere als draufgängerisch, sondern muten melancholisch und komisch an. In seiner Unfähigkeit zu emotionalen Ausbrüchen hat Rotmund eine Haltung angenommen, die man etwa als kontrollierte Verzweiflung beschreiben könnte. - In Katja Lange-Müllers Roman Böse Schafe gibt es zwar die grossen Gefühle, doch sie werden von der einen Seite nur eingeschränkt erwidert. Unsentimental erzählt dieses Buch von der Liebe der Ostberlinerin Soja zu einem jüngeren Mann, dem Ex-Sträfling Harry. - In Arnold Stadlers Komm, gehen wir wiederum treffen - ausgerechnet an einem Strand von Capri - drei Menschen aufeinander, die sich ineinander verlieben. Aus der Begegnung entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung, die das weitere Leben von Roland, Rosemarie und Jim für immer verändern wird.
Veranstalter:
ZKB und Kaufleuten Kultur