Shirin Ebadi (auch Chirine Ibadi) wurde am 21. Juni 1947 in Teheran geboren. Nach dem Schulbesuch studierte sie Rechtswissenschaften in Teheran. Im Jahre 1975 wurde sie als eine der ersten Frauen im Iran zur Richterin des Teheraner Gerichts berufen und übernahm schon bald dessen Vorsitz. Nach der Islamischen Revolution und der Flucht des Schahs Mohammed Resa Pahlewi im Jahre 1979 wurde sie von ihrem Amt enthoben, sie wurde Rechtsanwältin und Dozentin an der Universität in Teheran.
Im Jahre 1994 gründete Shirin Ebadi die Vereinigung zum Schutze der Rechte der Kinder im Iran. 1996 wurde sie mit der Medaille der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch geehrt. 1997 beteiligte sie sich an einer Kampagne, die zum Sieg des reformorientierten Mohammed Khatami bei der Präsidentschaftswahl führte. Im Jahre 2000 vertrat sie die Interessen der Angehörigen von Opfern des Serienmordfalls und wurde in einem (natürlich unfairen) Prozess wegen "Störung der öffentlichen Meinung" zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einem Berufsverbot verurteilt.
Trotz wiederholter Drohungen hielt dies die mutige Mutter zweier erwachsener Töchter jedoch nicht davon ab, sich auch weiter für die Rechte der in ihrem Land unterdrückten Menschen einzusetzen. Sie ist als Anwältin bekannt, die Fälle von liberalen Personen und Dissidenten zu übernehmen, die mit der Justiz - einer der Bastionen konservativer Macht im Iran - in Konflikt geraten sind. Im Jahre 2001 wurde sie mit dem Rafto Prize, einem norwegischen Menschenrechtspreis geehrt.
Shirin Ebadi ist die erste Muslimin, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
"Lasst uns geduldig sein, wir haben keine andere Wahl"
Shirin Ebadi
Das Gespräch mit Shirin Ebadi führt Peer Teuwsen, Redaktor bei DAS MAGAZIN.
Den deutschen Text liest die Schauspielerin Barbara Kretz.
Veranstalter:
DAS MAGAZIN, Orell Füssli Buchhandlung und Kaufleuten